Die CDU Odenwaldkreis unterstützt die aktuelle Verlängerung des Besuchsverbots in Odenwälder Pflegeheimen, die durch die Kreisverwaltung erlassen wurde. „Wir haben hier im Odenwald eine besondere Situation und leider gerade in den Pflegeheimen besonders viele Todesfälle, die in Verbindung mit dem Corona-Virus zu beklagen sind. Daher ist in der momentanen Situation hier bei uns eine Verlängerung des Besuchsverbots für den Odenwald leider geboten und angemessen“, so der CDU-Kreisvorsitzende Kevin Schmauß.
Die Odenwälder Christdemokraten wollen dabei aber ausdrücklich betonen, dass ein solch tiefgreifender Eingriff in die Kontaktmöglichkeiten der Bewohner kein monatelanger Dauerzustand werden darf. „Die wochenlange Kontaktsperre zu den geliebten Angehörigen und Bezugspersonen trifft viele der Bewohner emotional und seelisch sehr hart. Auch das kann sich auf die Gesundheit und das körperliche Befinden durchschlagen’’, gibt Schmauß zu bedenken und erklärt weiter: „Die Pflegeheimleitungen und das Gesundheitsamt müssen zusammen Wege abstimmen, wie unter Sicherheits- und Hygienemaßnahmen Kontakte zu den Liebsten mit Blick auf die kommenden Wochen wieder aufgenommen werden können. Für uns als CDU ist es auch Teil der Menschenwürde, dass die Bewohner nicht dauerhaft vereinsamen und von wichtigen Bezugspersonen entkoppelt werden.“
Als komplett fehl am Platz betrachtet die CDU Odenwaldkreis in diesem Zusammenhang jedoch eine Debatte über die vermeintliche Rücksichtslosigkeit der Landesregierung. „Politiker auf allen Ebenen sind derzeit tagtäglich mit der Abwägung von Maßnahmen beschäftigt, die wie die Besuchsverbote tief in unsere Grundrechte eingreifen. Alle versuchen hier, ihrer Verantwortung nachzukommen. Das ist jetzt nicht die Zeit für billige politische Profilierung – auch wenn wir nächstes Jahr eine Wahl haben“, macht Schmauß mit Nachdruck deutlich.
Das Land Hessen muss bei der Ausgestaltung die landesweite Situation im Blick haben und kommt dabei zu Recht zu der Einschätzung, dass andernorts schon jetzt Besuche in Heimen unter Auflagen möglich sind. „Wir müssen lernen, die Maßnahmen passgenauer und regionaler zu denken. Was bei uns zwingend nötig ist, muss nicht überall in Hessen notwendig sein. Deshalb haben ja die Landkreise und ihre Gesundheitsämter die Möglichkeit, hier unabhängig und angemessen zu agieren“, erläutert Schmauß. Ein landesweites Verbot kann immer nur so lange gelten, wie es wirklich notwendig ist, sonst läuft Hessen Gefahr, wie andere Bundesländer auch von den Gerichten in die Schranken gewiesen zu werden.
Mit Blick auf die Zeit nach der Krise fordert die CDU Odenwaldkreis eine unabhängige Beratung und Analyse durch eine Expertenkommission, die untersucht, wie es zu der schwierigen Situation der Pflegeheime im Odenwald kommen konnte. Die offenen Fragen dazu müssen wissenschaftlich fundiert und vollständig beantwortet werden.
„Uns reicht es nicht, hier Vermutungen anzustellen. Wir wollen Fakten, sodass wir für die Zukunft aus diesen Konsequenzen ziehen und die Pflegeheime im Odenwald entsprechend unterstützen können. Die Pandemie ist ein einmaliges und unerwartetes Ereignis, unsere Pflicht ist es, dass wir kein weiteres Mal überrascht werden“, hält Kevin Schmauß abschließend fest.